Kureyshi, Meral

Elefanten im Garten

Limmat Verlag 2015, 140 Seiten

In unglaublicher Dichtheit und Dringlichkeit versammelt dieses Buch Universelles über Heimat, Fremde und den Tod. Einerseits zeigt der konzise Roman die Zerrissenheit eines Individuums in einer schwierigen Familienkonstellation. Denn die älteste Tochter hat infolge der Krankheit der Mutter eine Ersatzmutter für ihre viel jüngere Schwester zu sein. Andererseits wird diese Situation durch die Zwangsemigration aus dem ehemaligen Jugoslawien in die Schweiz verschärft. Das jahrzehntelange Warten auf das Schweizer Bleiberecht mit der dazugehörigen Ungewissheit lässt die junge Frau in einer Blase aus Anderssein und Nichtzugehörigkeit schweben. Aus dieser Stummheit, in welcher die Realität unsagbar bleibt, liegt das Entrinnen einzig im Schreiben. Was dabei herausgekommen ist, wirkt sowohl berührend wie auch verzaubernd.


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