Chaline, Eric

50 Tiere die unsere Welt veränderten

Haupt Verlag 2014, 224 Seiten, mit vielen schönen Abbildungen

Die Vielfalt der Tiere auf dieser Welt ist zweifelsohne ein Faszinosum. Aber dass die Anwesenheit gewisser Tierarten dermassen die menschliche Kultur, Medizin, (Land-)Wirtschaft, Ernährung und Geschichte veränderte, ist meines Wissens noch nie so anschaulich dargestellt worden.
Seien es entscheidende Schlachten der Antike, in welchen erfolgreich Kriegselefanten eingesetzt wurden oder winzige Malariamücken, welche ganze Bevölkerungen dahinrafften, unzählige Beispiele lassen sich auffinden.

Die Tiere waren aber nicht immer nur gefährliche Bestien, im Gegenteil haben viele Winzlinge wie die Honigbiene, der Seidenspinner und die Haustaube die Menschheit wesentlich bereichert. Die Taufliege, auch als Drosophila melanogaster bekannt, hat ganze Wissenschaftszweige wie die moderne Genetik vorangetrieben. Ohne dieses Versuchstier wäre es nie so schnell möglich gewesen, die Genetik der Vererbung zu entschlüsseln.

Tragisch ist, wie der Mensch mit seinem Verhalten viele Tierarten ausgerottet hat. Dies ist an der Ausmerzung des Amerikanischen Bisons oder des mauritischen Grossvogels Dodo veranschaulicht. Nicht selten bedeutete das Verschwinden von Tierarten gleichzeitig (fast) das Ende einer ganzen menschlichen Zivilisation wie z.B. der Nordamerikanischen Indianer.
Das liebevoll gestaltete Buch wird mit einem Kapitel über den Homo sapiens abgeschlossen. Es behandelt diesen nicht anders als übrige Spezies auch und weist ihm somit seinen Platz als zwar prägendes, aber dennoch sehr abhängiges Glied der Evolution zu.

mc