McCormick, Patricia
Verkauft
Fischer Verlag 2009, 320 Seiten
Armut, harte Arbeit und eine unglückliche Ehe der Mutter machen das Leben der dreizehnjährigen Lakshmi zu einer einzigen Mühsal. Der Hunger und Krankheiten sind so allgegenwärtig, dass gewisse Zeiten „Zeiten der sterbenden Kinder“ genannt werden. Doch es kommt noch schlimmer für das Mädchen aus dem nepalesischen Bergdorf. Lakshmi wird zum Arbeiten weggeschickt und landet als Prostituierte in einem indischen Bordell. Als Sklavin sind ihre Tage ein Albtraum, aus welchem es kaum Entrinnen gibt. Ihre einzigen Lichtblicke sind die Begegnungen mit einem Jungen, welcher ihr Bücherlesen nahe- und ein paar englische Sätze beibringt.
Als sich zufällig Hilfe von aussen anbietet, muss die Jugendliche zuerst ihre innere Mauer überwinden, welche sie als Schutz gegen die feindliche Umgebung aufgebaut hat. Es braucht aber auch die paar englischen Schlüsselwörter, welche das Tor zu einem anderen Leben öffnen können.
„Verkauft“ ist ein literarisches Werk, welches konsequent aus der Perspektive eines Kindes eine authentische Wahrnehmung vermittelt. Die Sprache spiegelt die traumatischen Erlebnisse wieder ebenso wie die innere Zerrissenheit.
Trotz der Fiktionalität beruht der Roman auf Recherchen, welche die Autorin zu Menschen- und Kinderhandel in Nepal durchgeführt hat. Patricia McCormick hat ein Massenphänomen aufgegriffen, welchem jährlich zehntausende Kinder und Jugendliche in Nepal ausgesetzt sind. Hierbei sei auf die Selbsthilfeorganisation SASANE in Nepal hingewiesen, welche die Opfer bei ihrer Rückkehr unterstützt.
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