Moore, Ben
Elefanten im All. Unser Platz im Universum
2012, Kein & Aber Verlag, 384 Seiten
Das gut erzählte Sachbuch führt uns von der Entstehung des Universums, unserer Galaxie und Erde bis zur Atmosphärenbildung. Damit sind wir aber erst am Anfang angelangt, denn erst jetzt ist die Manege frei für die Entwicklung der unglaublichen Vielfalt an Organismen. Diese müssen erst Millionen von Jahren und Generation um Generation herumpaddeln, bis sie auf das Land hinauskrabbeln. Die Sonderstellung und Abgrenzung des Menschen (und der Ameisen!) ist sehr nachvollziehbar erzählt und bietet allerlei Überraschungen. Der Höhepunkt ist gewiss die faszinierende Kultur- und Wissenschaftsgeschichte der Zivilisationen. Dem gegenüber steht die Gegenwart als eine nicht sehr bedeutende Zwischenzeit da und der Ausblick geht in die weite Zukunft, als die Ressourcen der Erde verbraucht sein werden. Viel, viel später wird nach und nach die Sonne erkalten und die Expansion des Weltalls wird in einem schwarzen Loch münden.
Der einzige Wermutstropfen des spannenden Textes ist die Eurozentriertheit, denn der Fokus liegt vor allem auf dem antiken Griechenland. Es geht um nichts Geringeres als um das Weltall und die Astronomiekenntnisse der Menschheit – wie kann man die süd- und mittelamerikanischen Indianerkulturen mit ihren präzisen Messungen ganz und die arabische Forschung im Mittelalter beinahe vollständig ausser Acht lassen?
Der süffig aufbereitete wissenschaftliche Stoff wird durch Anekdoten aus dem Forscherleben durchdrungen, was den Text angenehm auflockert. Insgesamt kommt sich der Mensch nach der Lektüre dermassen unbedeutend und unendlich klein vor – als wäre er nichts weiter als eine Ameise. Gewiss, unser Platz im Universum ist wahrhaftig klein.
mc